Rechtsnews 30.05.2021 Christian Schebitz

Vielversprechender Arbeitsmarkt für Juristen

“Willkommen im Club der Juristen” lautete die Überschrift eines Artikels des Tagesspiegels im Jahr 2007. Dort wurde über die Zukunftschancen von den jährlich 10.000 Jura-Absolventen berichtet.  Das damalige Fazit über die Stellenangebote für Absolventen: Wer nicht  zum “Heer” der knapp 6.000 Arbeitslosen gehören wollte, musste sich früh spezialisieren und eine Entscheidung treffen, welchen Weg er einschlagen will. Natürlich, zwei Prädikatsexamina (9 Punkte im Examen) waren schon immer eine gute, wenn nicht sogar notwendige Voraussetzung. Heute hingegen hat sich die Situation geändert. Drohende Pensionswellen, immer größere Unternehmensstrukturen und das Zeitalter der Digitalisierung bieten einen vielversprechenden Arbeitsmarkt für Juristen!

Dutzende Überstunden in Großkanzlei

Präsentiert wurden einige Beispiele im Artikel, wie die unterschiedlichen Karrierewege aussehen könnten. Neben der klassischen Laufbahn als Advokat in einer Rechtsanwaltskanzlei, die immerhin ein Großteil der Absolventen einschlagen, zeigte der Artikel auch ungewöhnliche Werdegänge. Ein Arbeitsplatz im Auswärtigen Amt, in einer international tätigen Großkanzlei oder in einem großen Unternehmen. Die eigene Persönlichkeit entscheidet letztlich, welcher Weg einem am ehesten entspricht. Ungewöhnliche Karrieren haben ungewöhnliche Anforderungen. Wer eine steile Karriere anpeilte, musste bereit sein viel zu investieren. Sechzig bis siebzig Stunden die Woche waren gerade bei Top-Kanzleien keine Seltenheit. Und auch das Arbeiten an weit entfernten und abgelegenen Orten ist nicht jedermanns Sache. Deshalb wurde geraten, die Weichen frühstmöglich zu stellen, statt am Ende des Studiums zu hoffen, dass es mit dem Traumberuf funktioniert.

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Justizbehörden droht Ruhestandswelle

Wie sieht es heute, 13 Jahre später, mit der Verfügbarkeit von juristischen Arbeitsplätzen aus? Während in (internationalen) Großkanzleien immer noch gute Noten, Zusatzqualifikationen und viele Überstunden gefordert werden, kann eines schonmal gesagt werden: Der Justiz droht eine Pensionswelle. Für viele Richter und Staatsanwälte steht bald der Ruhestand an. Dazu kommt, dass das Monatsgehalt verglichen mit Großkanzleien eher mager ausfällt und die Arbeitsbelastung dennoch intensiv ist. Juristischer Nachwuchs ist daher mehr gefragt denn je. Während früher eine solche Stelle mit mindestens 9 Punkten aussichtsreich war, probieren die Justizbehörden heute Anreize zu schaffen, um mehr Bewerber in den Staatsdienst zu locken. Notentechnisch sind in Baden-Württemberg in der Regel mindestens 8 Punkte gefordert. Im Saarland reicht schon ein Gesamtschnitt von 7,5 Punkten.

Neue Arbeitsbereiche wie Compliance und IT-Recht

Neben den klassischen Branchen haben sich mit der Zeit auch neue Arbeitsbereiche entwickelt.  In der Compliance soll sichergestellt werden, dass die Unternehmensführung und ihre Mitarbeiter sich an gesetzliche Regeln halten und interne Richtlinien umsetzen. Vermehrte Auslandsbestechungen und der VW-Abgasskandal führten dazu, dass die Einrichtung einer solchen Rechtsaufsicht an erheblicher Bedeutung gewann. In diesem Bereich ist ein zweites Staatsexamen nicht einmal nötig! In Zeiten der Digitalisierung ist auch ein erhöhter Bedarf an IT-Anwälten erkennbar. Der Anstieg von Internetkriminalität und die zunehmende Bedeutung von Datenschutzregelungen ermöglichten ein neues Arbeitsfeld für Rechtswissenschaftler. Eine Spezialisierung auf IT-Recht stellt auf jeden Fall eine vielversprechende Chance auf einen Job dar.

Stellenbörse für Juristen in der Krise

Inwieweit hat die Corona-Pandemie die Jobaussichten beeinflusst? Laut einer Umfrage von Legal Tribune Online gingen Unternehmen überwiegend davon aus, dass bei einem Rückgang der Pandemie wieder vermehrt freie Stellen angeboten werden können. Knapp die Hälfte der Befragten hielten die Neueinstellungen auf dem gleichen Niveau wie zuvor. Bei Großkanzleien kam es allerdings zu Einstellungsstopps. Das ermöglichte mittelständischen Kanzleien heiß umworbene Absolventen zu ergattern. Aktuell bewerben sich Absolventen vermehrt und aktiver, wegen der Krisensituation.

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